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Cyber Conflict Uncoded: The EU and conflict prevention in cyberspace

Die Verbreitung von Informations- und Kommunikationstechnologien (engl. ICTs), sowohl die Ausweitung der Nutzung als auch die zunehmende Verfügbarkeit schädlicher Mittel, hat zu neuen Formen der Machtprojektion geführt. Politische und wirtschaftliche Auseinandersetzungen zwischen Staaten beinhalten heute gezielte Cyberangriffe auf die Versorgungseinrichtungen, Finanznetze, Wahlinfrastrukturen und Regierungssysteme anderer Länder. Cyber-Angriffe – der vorsätzliche Einsatz von Schadsoftware zur Ausnutzung oder Veränderung von Computercode, Daten oder Logik, um Schaden anzurichten – bieten neue Methoden, um Internet-Infrastrukturen, Telekommunikationsnetze, Informationssysteme sowie Computer und Computersysteme anzugreifen. Solche Aktivitäten können darauf abzielen, das ordnungsgemäße Funktionieren dieser Systeme zu zerstören oder zu beeinträchtigen, was sich nachteilig auf ihre Nutzer auswirkt – seien es Staaten, Unternehmen, öffentliche Dienstleister oder Einzelpersonen.3 Machtprojektion muss also weder mit Panzern oder Raketen erfolgen, noch muss sie zu direktem Tod und Zerstörung führen, die mit einem bewaffneten Konflikt vergleichbar sind. Die Konfrontation ist jedoch eine Konstante in den Ambitionen, Einstellungen und Fähigkeiten der Staaten, die die Grenze zwischen Krieg und Frieden verwischt.

Dieser Conflict Series Brief untersucht die aktuellen Praktiken und zukünftigen Möglichkeiten von Präventivmaßnahmen in Bezug auf Konflikte im Cyberspace. Bei der Einstufung der staatlichen Nutzung von IKT als eine Form des Konflikts sollten drei Überlegungen beachtet werden. Erstens findet die feindliche Nutzung von IKT selten außerhalb einer bereits bestehenden oder umfassenderen politisch-militärischen Auseinandersetzung statt. Zweitens kann ein böswilliger staatlicher Einsatz von IKT zu einer Eskalation bereits bestehender gegnerischer Beziehungen führen. Drittens beinhaltet der Einsatz von Cyber-Kapazitäten in einer Konfliktsituation oft auch das Angreifen ziviler Infrastrukturen und hat daher weitreichende Auswirkungen auf das reibungslose Funktionieren von Gesellschaften. Vor diesem Hintergrund wird in diesem Brief argumentiert, dass der Einsatz bösartiger Cyber-Tools zur Machtprojektion verhindert werden kann und muss.

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